Medikamente, die man besser nicht nehmen sollte

Seit 1981 versorgt die französische Ärzte- Organisation Prescrire  medizinische Fachkräfte  und damit Patienten mit zuverlässigen und umfassenden Informationen zu Medikamenten. Die Organisation ist gemeinnützig und finanziell vollkommen unabhängig.

Der satzungsgemäße Zweck ist: „Um in aller Unabhängigkeit zugunsten der qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung, in erster Linie im Interesse der Patienten (…) zu arbeiten.“

Jährlich veröffentlicht Prescrire eine Liste von Medikamenten, deren Nutzen geringer ist als der Schaden durch unerwünschte Wirkungen.

Jede Verwendung von Medikamenten schließt eine Erwägung von Nutzen und Gefahr ein. Bei stark bedrohlichen Erkrankungen nimmt man eher das Risiko in Kauf, das die Erkrankung an sich gefährlicher ist.  Bekanntes Beispiel ist die Chemotherapie. Bei  relativ harmlosen  Beschwerden wird man keine  Medikamente mit einem Risiko gefährlicher Nebenwirkungen verwenden. Denkt man, ist aber in der Realität doch so. Vielleicht weil die Schulmedizin zu wenig offen ist für Alternativen, die es ja doch durchaus gibt.

Hier stelle ich einige der Medikamente vor, die man besser meiden sollte, da das Risiko höher ist als der Nutzen.

Freiverkäufliche Medikamente:

Ambroxol  (z.B. Mucosolvan) und Bromhexin (z.B. Bisolvon), die als Schleimlöser bei Husten verwendet werden. Der Nutzen ist nicht größer als bei Placebo. Dagegen bergen sie das Risiko anaphylaktischer Reaktionen und starker bis gefährlicher Hautreaktionen. Auch wenn dies nicht häufig geschieht, ist es doch inakzeptabel bei Mitteln gegen Husten.

Mittel, die die Nasenschleimhaut abschwellen (Nasenspray oder oral):  Oxymetazolin (Nasivin, Wick sinex), Phenylephrin (z.B. Doregrippin, Wick Daymed), Pseudoephedrin (z.B. in Aspirin Complex,, Boxagrippal, Rhinopront Kombi). Diese können ernsthafte Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen wie Bluthochdruck-Krise, Schlaganfall oder Rhythmusstörungen. Das ist nicht akzeptabel für einfache Erkältungskrankheiten.

Verschreibungspflichtig

aber im Vergleich mit Medikamenten ähnlicher Wirkung nicht von Nutzen, sondern mit erhöhtem Risiko belastet, sind z.B. diese Medikamente

Olmesartan (z.B. in Sevicar, Vocado) wird gegen Bluthochdruck verschrieben. Dabei  hat es nicht mehr Nutzen als andere Sartane,  aber ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen, wie chronischen Durchfall und Gewichtsverlust.

Bei  Diabetes kommt Sitagliptin , alleine oder in Kombination, zum Einsatz, um den Blutzucker zu senken. Präparate sind  Xelevia, Velmetia, Januvia. Sie bergen ein hohes Nebenwirkungsrisiko: ernsthafte allergische Reaktionen, Infektionen und Entzündungen z.B. der Bauchspeicheldrüse. Besonders ältere Menschen sollten auf diesen Stoff verzichten!

Fluoroquinolone gegen Infektionen werden meines Erachtens sowieso viel zu leichtfertig verschrieben, da sie ein hohes Schadensrisiko aufweisen und maximal als Ausweichantibiotikum benutzt werden sollten. Als riskantestes Mittel der Gruppe ist Moxifloxacin zu werten mit einem erhöhten Risiko von Haut-, Leber- und Herzerkrankungen.

 

Diclofenac (z.B. Voltaren) belastet neben dem Risiko für Magen-Darm-Blutungen mit dem Risiko eines Herzinfarktes. Dies betrifft vor allem Therapien mit hochdosiertem Diclofenac über längere Zeit.

Von den  Antidepressiva  Duloxetin, Citalopram,  Escitalopram und Venlafaxin  geht neben vielen anderen Nebenwirkungen ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen  aus.

Die vollständige Liste ist hier einzusehen:

Towards better patient care: drugs to avoid in 2017

http://english.prescrire.org/en/81/168/52722/0/NewsDetails.aspx

 

Was tun,

wenn Sie einen der erwähnten Stoffe  einnehmen oder einnehmen sollen?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Bedenken. Er ist verpflichtet, Sie über die Nebenwirkungen aufzuklären.   Der Arzt kann das  Risiko individuell abwägen. Ein Medikament plötzlich abzusetzen kann in vielen Fällen ebenso riskant sein.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker über Alternativen. Diese gibt es in der Regel immer.

Treten Nebenwirkungen auf, sollten diese an die zuständige Behörde (Bfarm) gemeldet werden. Das ist wichtig, um das Risiko von Arzneimitteln besser bewerten zu können. Leider werden Beschwerden meist viel zu wenig mit den eingenommenen Medikamenten in Verbindung gebracht. Auch bereits der Verdacht eines Zusammenhangs kann gemeldet werden. Die Meldung können Sie selbst abgeben, ebenso Ihr Arzt, Apotheker oder sonstige Fachkräfte.

Gerne stehe ich Ihnen als unabhängige Beraterin  für Arzneimittel-Nebenwirkungen zur Verfügung.

Telefon 0176-47015860

2 Gedanken zu „Medikamente, die man besser nicht nehmen sollte

  1. Anja Johne

    Welch wundervolle Aufklärung. Ich danke Ihnen für diese mutige und wichtige Arbeit. Wir brauchen ganz dringen Menschen wie Sie in unserer Gesellschaft.
    Ich kenne Frau Strey-Geuter schon über 15 Jahre und kann sie sehr empfehlen. In meinen Augen ist sie sehr viel besser als jeder Schulmediziner. Ich und mein Hund wenden uns mit jeder Erkrankung erst Mal an Sie und wir wurden nie enttäuscht, sie kennt sich wirklich gut aus.

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