Pille – was du darüber wissen solltest

Hormonelle Verhütung

Hormone sind Botenstoffe deines Körpers, die deinen Stoffwechsel regulieren. Die weiblichen Sexualhormone nehmen mit der Pubertät ihre Arbeit auf, regeln dann den Menstruationszyklus, Schwangerschaften und Stillzeiten, und schleichen sich in den Wechseljahren wieder zurück.

Für den Zyklus sind zwei Arten von Hormonen entscheidend: Estrogene und Gestagene. Sie haben verschiedene Aufgaben im Zyklus und werden entsprechend in  bestimmten Rhythmen vermehrt gebildet. Die meisten Pillen beinhalten  eine Kombination dieser beiden Hormonarten , wobei es sich nicht um die natürlichen, sondern um synthetische Hormone handelt. Der Effekt ist, dass dem Körper durch eine Erhöhung des Hormonspiegels eine Schwangerschaft vorgetäuscht wird. Dadurch werden  ein Eisprung und eine wirkliche Schwangerschaft verhindert. Die Blutung, die in der Einnahmepause einsetzt, entspricht einer Abbruchblutung.

Die Generationen der Pille

Über die Jahrzehnte hat sich die Zusammensetzung der Pille geändert. Der Estrogenanteil wurde verringert, die Gestagene wurden verändert. Ziel war, die Menge der Hormone zu reduzieren bei Erhalt der Verhütungssicherheit. Doch gerade die neuen Gestagene bergen ein erhöhtes Risiko an bedrohlichen Nebenwirkungen.

Hier möchte ich eine Übersicht geben über die verschiedenen Pillen-Präparate:

die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Minipille ist hier nicht berücksichtigt.

1.Generation

  • Östrogen: Ethinylestradiol/ Gestagen: Norethisteron

Namen: Conceplan M, Eve, Synphase, Trinovum

2.Generation

  • Ethinylestradiol / Levonorgestrel

Namen: Asumate, Aurorosa, Cleogyn, CycloProgynova, Estelle, Eulitop, Evaluna,  Femigoa, Femikadin, Femranette, Florentia, Glorianna, Illina, Kleodina, Leanova, Leios, Leona, Levina, Levomin, Levonance, Liana, Lotta, Luisa, Maexeni, Microgynon, Miranova, Monostep, Novastep, Ovoplex, Stediril, Swingo, Trigoa, Trigynon, Trinordiol, Triquilar, Trisiston

3.Generation

  • Ethinylestradiol/: Norgestimat

Namen: Amicette, Lysandra

  • Ethinylestradiol / Gestoden

Namen: Aidulan, Alessia, Femovan, Minulet

  • Ethinylestradiol / Desogestrel

Namen: Aurodes, Belinda, Biviol, Cedia, Cerazette, Desirett,  Desmin, Desofemine, Famina, Gabrielle, Gracial, Juliane, Lamuna, Lovelle, Marvelon, Mercilon, Munalea, Novial, Previva

4.Generation

  • Ethinylestradiol/ Drospirenon

Namen: Aida, Angeliq, DayletteDrospifem, Drospipuren, Eliza,  Georgette, Layaisa, Layanina, MaitalonMidrospa, Mywy, Petibelle, Sidrezella, Velmari, Veyanne, Xelia, Yara, Yasmin, Yasminelle,, Yaz, Yiznell

  • Ethinylestradiol/ Cyproteron: Indikation Akne, Verhütung

Namen: Bella Hexal, Cyproderm, Diane, Jennifer, Juliette, Micypra

  • Ethinylestradiol/ Chlormadinon

Namen:  Angiletta, Belara , Bellissima, Bonita, Chantal, , Chariva,  Chloee, Enriqa, Lilia, Lisette, Madinance, Madinette, Minette, Mona, , NeoEunomin, Pink Luna, Solera

  • Estradiovalerat/ Dienogest

Namen: Ariora, Qlaira, Velbienne

  • Ethinylestradiol/ Dienogest

Namen: Aristelle, Aurovida, Bonadea, Diena, Dienogenance, Dienovel, Finic, Luvyna, Maxim, Mayra, Sibilla, Starletta, Stella, Valette, Velafee, Velvet, Violette

  • Estradiol/ Nomegestrol

Name: Zoely

 

 

Vaginalringe

Wenn ich im Folgenden die Nebenwirkungen und Risiken erläutern werde, stellt sich die Frage: sind denn nur die Oralen Kontrazeptiva betroffen, also die Pille zum Einnehmen? Ist ein Vaginalring vielleicht eine zu überlegende Alternative? Nein, ein Vaginalring verhütet auch mit den gleichen Hormonen und stehen daher an potentiellem Risiko der Pille gleich.

  • Vaginalringe: Östrogen: Ethinylestradiol/ Etonogestrel

Namen: Circlet, Cyclelle, Ginoring, Nuvaring

 

Risiken

In der Medizin sollte bei Verordnung von Medikamenten immer eine Abwägung von Nutzen und Risiken erfolgen. Bei schweren Erkrankungen geht man eher das Risiko von auch schwerwiegenden Nebenwirkungen ein, bei einer leichten Erkrankung sollten solche Nebenwirkungen nicht in Kauf genommen werden.

Ganz besonders achtsam sollte man sein, wenn Gesunde Medikamente einnehmen. Es darf bei Gesunden nicht riskiert werden, dass es zu dauerhaften oder gar lebensbedrohlichen Schädigungen kommt. Hier sind zwei Medikamentengruppen  besonders kritisch: Impfungen und eben – die Pille. Die Pille gehört zum Lifestyle und wird oft gar nicht als Medikament wahrgenommen. Hier solltest du dir sehr klar werden, dass die Pille ein sehr stark wirksames Medikament ist, das beträchtliche Nebenwirkungen bringen kann.

Manche Frauen bringen ein erhöhtes Risiko mit, Nebenwirkungen zu erleben. Das betrifft vor allem Frauen, in deren Familie es zu Thrombosen kam, Frauen mit Durchblutungsstörungen oder Krampfadern, Raucherinnen, ältere Frauen, Diabetikerinnen, Herz-, Nieren- Lebererkrankungen, vorhandene Migräne, Depressionen, hoher Blutdruck

Häufige Nebenwirkungen

Die Stimmung schwankt leicht, häufig gereizt, den Tränen nahe: Frauen sind halt so? Dabei ist es ganz oft eine Nebenwirkung der Pille

keine Lust mehr auf Sex? Libidoverlust ist eine häufige Nebenwirkung

Häufig kommt es auch zu Kopfschmerzen, Migräne, Gewichtszunahme, Übelkeit, Ödemen, Akne

 

Sind das alles noch Nebenwirkungen, die man in Kauf nehmen mag, um im Gegenzug eine sichere Verhütung zu gewährleisten?

 

Ist das mit der Stimmung schon auffälliger, kann man das nicht mehr mit Stimmungsschwankung betiteln und es können sich echte Depressionen zeigen. Nun hat man  zwei Möglichkeiten: entweder ich nehme ab jetzt auch noch Antidepressiva, diese haben aber auch wieder starke Nebenwirkungen. Oder ich bedenke, dass ich ja die Pille nehme und die Depression vielleicht daher kommt. Setze also die Pille ab. Es ist gut, den Zusammenhang zu kennen und sich nicht darauf zu verlassen, dass Arzt oder Apotheker den Zusammenhang herstellen.

 

Nebenwirkungen, bei denen die Pille sofort abgesetzt werden muss

Treten Zustände auf, die dir Sorgen machen und du gehst zum Arzt, teile ihm immer mit, welche Medikamente du einnimmst, also auch die Pille

Erste Anzeichen für eine mögliche Thrombose, Embolie od. Myokardinfarkt; Schweregefühl, plötzliche Energielosigkeit,  plötzliche Empfindungs-, Seh-, Hörstörungen

Schweregefühl in den Beinen, Bläuliche Färbung der Haut, Wadenschmerzen, Bewegungsstörungen, Lähmungen

Luftnot, Schmerzen bei der Atmung, Herzrasen

Brustschmerzen, Engegefühl, starke Oberbauchschmerzen,

Blutdruckanstieg auf ständige Werte >140/90 mmHg;

erstmaliges Auftreten migräneartiger od. gehäuftes Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen, generalisierter Juckreiz

 

5 Fragen zur Entscheidungsfindung Pille

  1. Was brauche ich?

    1. Brauche ich Verhütung? Bin ich vielleicht nicht doch zu jung oder zu alt oder ist es mir wirklich wichtig?
    2. Brauche ich eine Lösung für andere Beschwerden wie Akne oder Schmierblutungen? Will ich dafür das Risiko Pille wirklich eingehen? Es gibt da genug andere Möglichkeiten. Spezielle Mikronährstoffe wie Zink, Vitamin B6 oder Betacarotin versorgen die Haut meist so gut, dass die Akne auch ohne Hormonbelastung verschwindet
  2. Brauche ich wirklich hormonelle Verhütung?

Es gibt genügend andere Methoden. Sicher, die Pille ist bequem. Doch z.B. natürliche Empfängnisverhütung hat den positiven Effekt, dass du deinen Körper viel besser kennenlernst.

  1. Gehöre ich zu einer Risikogruppe?

Wer besonders gefährdet ist, ist weiter oben beschrieben. Wenn du rauchst, solltest du auf keinen Fall die Pille nehmen

  1. Welche Pille nehme ich?

Wenn du dich für eine hormonelle Empfängnisverhütung entscheidest, gilt:

lass dir eine Pille der zweiten Generation verordnen mit dem Gestagen  Levonorgestrel, diese haben ein deutlich niedrigeres Risiko. Auch Norgestimat wird noch gut bewertet.

Auch diese Hormone haben das Risiko z.B. von Thrombosen, sie sind nicht harmlos.

Doch bei Pillen der dritten und vierten Generation ist das Risiko nochmals viel höher. Das betrifft die Gestagene: Gestoden , Desogestrel, Drospirenon, Chlormadinon, Dienogest, Nomegestrol. Bei den Vaginalringen Etonogestrel. Diese solltest du besser nicht einnehmen oder verwenden.

  1. Wie kann ich das Risiko von Nebenwirkungen verringern?

Wenn du hormonell verhütest, beuge möglichen Risiken vor. Wie das tu kannst, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Nebenwirkungen und Risiken vorbeugen

Jetzt wird es wirklich spannend und wir gehen den Nebenwirkungen auf den Grund.

Medikamente bewirken was im Körper, das tun sie in den Zellen, im Stoffwechsel. Das sehen wir uns nun einmal genauer an, bzw man kann im Labor einiges messen. So wird festgestellt, dass unter der Pille ein Mangel an manchen Stoffen entsteht: die Pille ist ein Mikronährstoffräuber!

Es ist eine Verringerung zu finden an den Vitaminen B2, B6, B12, Folsäure, Vitamin C , Magnesium und Zink. Bleibt das ohne Folgen? Sicher nicht, denn diese Stoffe erfüllen ja wichtige Aufgaben im Körper.

Ein paar der Zusammenhänge möchte ich nun schildern.

Depression

Vitamin B6, Folsäure und Magnesium  sind nötig, dass der Köper das Glückshormon Serotonin bilden kann. Nun muss man nur logisch denken:  die Pille bewirkt einen Mangel an Vitamin B6, Folsäure und Magnesium. Dadurch wird weniger Serotonin gebildet. Spürt man das? Ja klar: anfangs noch in Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, bei weiterem Mangel dann in einer Depression. Und das genau sind die häufigen Nebenwirkungen der Pille.

Der eigentliche Skandal ist ja, dass man diese Zusammenhänge nicht berücksichtigt. Es wird Leid  einfach in Kauf genommen. Und es werden Antidepressiva verordnet, die – unphysiologisch- den Serotoninspiegel wieder anhaben sollen. Anstelle auf die Ursachen zu sehen.

Ein weiterer Zusammenhang, der den größten Kritikpunkt an der hormonellen Verhütung trifft: die Thrombosegefahr

Thrombose

Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure bauen die Aminosäure Homocystein ab, die im Körper allerlei Unheil stiften kann. Homocystein ist ein Risikofaktor für die Schädigung von Blutgefäßen, Thrombosen, Schlaganfällen, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Depression und Demenz.

Nun denkst du sicher auch schon logisch weiter: die Pille verbraucht das ganze Vitamin B6, B12 und die Folsäure, sie sind im Körper zu wenig vorhanden und können das Homocystein nicht mehr effektiv abbauen, der Homocysteinspiegel steigt und es gibt die genannten Schädigungen. Genau die Schäden, wegen der die Pille so gefährlich ist: Thrombosen, Embolien, Herzinfarkte…

Wie kann das sein? Ist es möglich, dass so ein Zusammenhang nicht berücksichtigt wird? Ich finde es auch unfassbar, doch offensichtlich, wäre es für die Pharmaindustrie ein solcher Gesichtsverlust zuzugeben, dass Mikronährstoffe eine Rolle spielen. Und ein finanzieller Verlust, denn Mikronährstoffe sind natürlich und nicht patentierbar.

Was ist also zu  tun: Zu jeder Einnahme der Pille sind die notwendigen Mikronährstoffe zu ergänzen, die durch die Hormone verloren gehen: also die Vitaminen B2, B6, B12, Folsäure, Vitamin C, Magnesium und Zink. Der Körper hat durch die Pille einen erhöhten Bedarf. Der wird nicht durch die Ernährung gedeckt.

Bitte lass auch deinen Homocystein-Wert im Labor untersuchen. Homocystein ist ein Risikofaktor. Der aber üblicherweise nicht untersucht wird. Warum nicht? – weil es keine Medikamente gibt, wenn er erhöht ist, es gibt nur Vitamine.

Ob mit den genannten Mikronährstoffen die Pille völlig ungefährlich wird, kann man nicht sagen. Es spielen viele individuelle Faktoren  eine Rolle. Doch sicher kann man das Risiko vermindern, und das ist schon viel wert.

Welche Erfahrungen hast du mit der Pille?

 

Foto: Fotolia_21232098_XS.jpg

 

 

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